Inklusion ist mehr als Schule
Inklusion ist ein Menschenrecht. Die UN-Behindertenrechtskonvention, die
2008 in nationales Recht umgesetzt wurde, fordert ein, dass alle Menschen
selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen sollen.
Das Thema Inklusion wird in Deutschland dagegen immer nur unter dem Gesichtspunkt der schulischen Inklusion
und ihrer finanziellen Folgen diskutiert. Die Gesetzesvorlage zur schulischen Inklusion ist umstritten,
da die rot-grüne Landesregierung nach Auffassung sowohl der Experten als auch der Betroffenen keine ausreichenden
Ressourcen zur Verfügung stellt. Hierdurch entsteht eine große Verunsicherung in der Bevölkerung.
Das ist falsch!
Inklusion hat positive Auswirkungen auf das Gemeindeleben. Denn automatisch werden auch die Bedürfnisse älterer
Einwohner/innen mit berücksichtigt, ihre Bedürfnisse erfüllt. Damit ist eine inklusive Gemeinde auch für den
demographischen Wandel gerüstet.
In einem ersten Schritt sind daher folgende Aufgaben zu berücksichtigen:
Der Internetauftritt der Gemeinde muss barrierefrei sein.
Öffentliche Einrichtungen verfügen in der Regel über barrierefreie Zugänge. Doch sind sie auch ausreichend
beschildert? Wird bei Werbematerialien auf die behindertengerechten Zugangsmöglichkeiten
hingewiesen?
Veröffentlichungen der Gemeinde müssen in Leichter Sprache verfügbar sein. Besonders hilfreich ist
Leichte Sprache für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache
verfügen. Sie dient damit der Barrierefreiheit.
Integration, politisches Interesse und Engagement setzen den ungehinderten Zugang zu
Informationen voraus. Das Bewusstsein, dass es erforderlich ist, auch das Amtsdeutsch zu vereinfachen,
hat in den letzten Jahren zugenommen. Das Netzwerk Leichte Sprache hat hierfür Grundsätze aufgestellt. Diese
müssen umgesetzt werden.
Entscheidungen des Gemeinderats sollten immer auch in Bezug auf die Folgen für die Inklusion überprüft
werden. Wir fordern, dass in jeder Drucksache die Folgewirkungen für die Inklusion bedacht und formuliert
werden.